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Empfang für US-Jazzlegenden am Flughafen Wien

Linley Marthe_Randy Brecker_Bill Evans_Niels Lan Doky_Copyright ROBIN CONSULT Lepsi

Drei der größten amerikanischen Jazzlegenden aller Zeiten – Billy Cobham, Randy Brecker und Bill Evans – beehren am 16. Juli als „Modern Standards Supergroup“ das legendäre Jazz Fest im burgenländischen Wiesen mit einem ungewöhnlichen Programm. Gemeinsam mit dem Bassvirtuosen Linley Marthe und dem zum Ritter geschlagenen dänischen Jazzpianisten Niels Lan Doky formen sie die größten Pop-Hits von heute zu modernen Jazzstandards um. Bei einem Medienempfang im „Airport City Space“ am Wiener Flughafen stimmten sich vier der Musiker (Billy Cobham war aus terminlichen Gründen verhindert) mit Schmankerln aus der Region auf das Konzert im Burgenland ein.

Randy Brecker© ROBIN CONSULT Lepsi

Randy Brecker: „Kannte viele Songs vorher nicht“

Warum sich so renommierte Jazzer auf das Abenteuer Chartmusik einlassen und was das klassische Publikum davon hält, erklärt Randy Brecker so: „Ich muss zugeben, dass ich vorher nicht viele Songs gekannt hatte. Wir haben dieses Set erst drei oder vier Mal gespielt. Die Reaktionen im Publikum waren gut. Niemand hat die Nase gerümpft, nur weil das Original aus den Charts kommt. Die grundlegende Melodie, woran die Leute den Song erkennen, wird festgelegt. Dann beginnen wir mit der Improvisation. Da wir seit Jahren gemeinsam auftreten, sind wir auch sehr eingespielt und es fällt uns leicht, in so kompakt komponierten Songs Raum für unsere Improvisationen zu finden. Beim Improvisieren sind auch Fehler erlaubt. Wir lieben sogar Fehler!“

Bill Evans © ROBIN CONSULT Lepsi

Bill Evans teilt bei diesem Projekt das gleiche Schicksal wie sein Kollege Brecker: Viele Hits waren ihm unbekannt. Evans: „Und um ganz ehrlich zu sein, ich kannte genau zwei Song von der Setlist.  Meine Nichte ist 28. Die kannte jeden Song. Das ist einfach eine Generationenfrage und man merkt, wie alt man eigentlich ist. Richtig cool ist allerdings, dass alle diese Songs sehr jung sind.“ Dem pflichtet auch Niels Lan Doky bei: „Alle Songs sind Hits von 2021 und 2022. Alles echte Chartsbreaker. Viele Popstars kommen und gehen, aber einige bleiben wie z.B. Billie Eilish oder Bruno Mars. Ihre Songs haben wir dann als akustisches Jazz-Quintett arrangiert, denn wenn man improvisierte Musik mit durchkomponierter verbindet, dann kann etwas Spannendes entstehen. Ich sage immer dazu ,Improvisation in Zeitlupe‘.“

Schnaps trinken mit Joe Zawinul

Linley Marthe © ROBIN CONSULT Lepsi

Linley Marthe: „Ich komme aus Mauritius und meine Familie hörte ABBA. Als ich 7 war, habe ich dann zu spielen begonnen. Ich bin sozusagen mit Pop aufgewachsen. Daher habe ich kein Problem solche Songs zu interpretieren. Das Publikum ist auch neugierig, was wir aus Songs von Taylor Swift und Co. machen. Das Jazzpublikum hört sehr genau hin, was gespielt wird, und verbindet mit dieser Musik sehr starke Gefühle. Die nehmen das daher auch recht locker, dass wir Charthits neu interpretieren. Es ist einfach gute Musik, egal wer sie geschrieben hat.“

Niels Lan Doky © ROBIN CONSULT Lepsi

Eng verbunden ist Marthes Karriere mit der heimischen Jazzlegende Joe Zawinul, mit dem Marthe auf Tour ging. „Ich habe immer mit Joe Schnaps getrunken. Das Tolle war, dass Joe auf der Tour nie über Musik gesprochen hat. Stattdessen hat er immer historische Geschichten erzählt, daher kenne ich auch die Geschichte Österreichs sehr gut. Er war es auch, der mir zum ersten Mal von der Blauen Mauritius erzählt hat. Ich kannte die Story dieser Briefmarke und die Bedeutung für mein Heimatland überhaupt nicht, da ich so früh nach Europa gekommen bin.“

Die Setlist:

Außergewöhnlich wie die Besetzung der „Modern Standards Supergroup“ ist auch die Setlist, verpassen doch die Musiker aktuellen Hits von The Weeknd, Billie Eilish & Miley Cyrus einen neuen Sound. Interpretiert werden Girl Like Me von Shakira und Black Eyed Peas, Willow von Taylor Swift, Physical von Dua Lipa, Laugh Now Cry Later von Drake, Encore von The Weeknd u.v.a.

Hochkarätig ist auch das weitere Programm am Jazz Fest Wiesen mit „The Kenny Garrett And Sounds From The Ancestors“, der „Gerald Gradwohl Group“, „Shake Stew“, „Antonio de Pádua Quinteto“ und „PRIM“.

Das Jazz Fest Wiesen 2022 wird nach den „Green Events“ Kriterien geplant, organisiert und umgesetzt. Damit leistet es einen bedeutenden Beitrag zur ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Nachhaltigkeit.


Was: Home of Jazz – Jazz Fest Wiesen

Wann: 16. Juli 2022, Einlass 15:00 Uhr

Wo: Festivalgelände, Schöllingstraße 10, 7203 Wiesen


Karten ab 79 EUR unter der Wiesen Ticket-Hotline: 02626 81815 36, www.ntry.at und www.oeticket.com.

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