Barrierefreiheit und Inklusion in Österreichs Museen

Barrierefreiheit und Inklusion in Österreichs Museen

Im Bild v.l.n.r.: Doris Rothauer (Herausgeberin und Autorin), Martin Essl (Gründer der Essl Foundation und Zero Project), Bettina Leidl (ICOM Österreich Vizepräsidentin und Direktorin des MuseumsQuartier Wien) © Schedl

Mit dem Museums Guide inklusiv leistet Österreich Pionierarbeit. Erstmals gibt es einen Überblick über die Angebote zu Barrierefreiheit und Inklusion von Museen. Herausgeberin Doris Rothauer ist stolz, mit diesem Werk internationale Barrierefreiheits- und Inklusionsgeschichte zu schreiben. War man bisher auf der Suche nach Angeboten zu Barrierefreiheit und Inklusion, konnte man mühevoll im Web recherchieren oder direkt im Museum anrufen. Der Museums Guide inklusiv trägt gut strukturiert und barrierefrei aufbereitet das diesbezügliche Angebot zusammen.

Mit-Initiator Martin Essl hat mit seinem großartigen Engagement die Umsetzung des Museums Guide inklusiv ermöglicht. Die Essl Foundation, die 2007 gegründet wurde sowie das 2010 ins Leben gerufene Zero Project setzen sich vehement für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung an allen Bereichen der Gesellschaft und der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ein. Gemeinsam mit ICOM Österreich, dem international council of museums Österreich, wurden die Museen angesprochen sowie die verfügbaren Daten zusammengetragen und aufbereitet.

Bei der Präsentation des druckfrischen Museums Guide inklusiv im MuseumsQuartier Wien kamen Bettina Leidl, ICOM Vizepräsidentin und Direktorin des MuseumsQuartier Wien, Johanna Schwanberg, Präsidentin ICOM Österreich, Martin Essl, Gründer der Essl Foundation und Zero Project, Klaus Höckner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs und Markus Raffer, CSR und Inklusions-Beauftragter Monopolverwaltung GmbH zu Wort. Unter der Moderation von Willy Lehmann wurden die aktuellen Angebote zu Barrierefreiheit und Inklusion diskutiert.

© medianet Verlag

Über den Museums Guide inklusiv 2023

Der Museums Guide inklusiv listet das breit gefächerte Angebot der österreichischen Museen auf. Besonderer Wert wurde daraufgelegt, keine Rankings oder Bewertungen durchzuführen. Vielmehr liefert dieser Überblick erstmals eine Orientierung im Informationsdschungel und stellt für die Museen eine Motivation dar, noch besser zu werden. Die Online-Version www.museumsguide.net bietet die Möglichkeit nach unterschiedlichen Suchkriterien das passende Museum für die individuelle Form der Behinderung zu finden. Die Website wird laufend durch aktuelle Informationen ergänzt. Selbstverständlich sind der Guide und die Website barrierefrei gestaltet sowie in einer für Mobiltelefone geeigneten Version abrufbar.

 

Das Wichtigste im Überblick gibt Auskunft, bei welchen Museen, welche Angebote umgesetzt wurden. Diese Angebote reichen vom barrierefreien Eingang, dem ermäßigten Eintritt, einem barrierefreien Empfang, der Verfügbarkeit barrierefreier WCs, taktiler Orientierungshilfen, Rollstuhl- oder Rollator-Verleihmöglichkeit oder induktive Höranlagen über die Erlaubnis Begleithunde mitzunehmen bis hin zur barrierefreien Website des Museums. Bei den Spezialangeboten, wie etwa Führungen und Workshops, wird überdies nach Eignung für Menschen mit Sehbeeinträchtigung, für Menschen mit Hörbeeinträchtigung oder für Menschen mit Demenzerkrankung unterschieden. Angebote in leichter oder einfacher Sprache, Audioguides, Multimedia-Guides oder Hörstationen ergänzen die Informationen.

 

Verlegt wird der Museums Guide inklusiv 2023 vom medianet Verlag. Erhältlich ist er neben dem gut sortierten Buchhandel auch in den Museumsshops der österreichischen Museen und durch die Kooperation mit der Monopolverwaltung GmbH in den Tabak-Trafiken Österreichs. Der Verkaufspreis von 9,90 Euro soll auch hier eine Form der „wirtschaftlichen Barrierefreiheit“ verdeutlichen.