Alles was Du immer schon über Kaffee wissen wolltest
Der diesjährige De’Longhi Kaffeereport präsentiert neben den neuesten Zahlen und Fakten den aktuellen Wissensstand der Österreicher über Kaffee. Johanna Wechselberger, eine von fünf Master Baristi weltweit und Gründerin der Vienna School of Coffee, engagiert sich seit vielen Jahren für bessere Kaffeequalität. Mit ihrer Kaffeekompetenz klärt sie Irrtümer auf und bietet interessante Informationen für Einsteiger aber auch versierte Kaffeekenner.
Die EU ist weltweit der größte Kaffee-Absatzmarkt
Laut der International Coffee Organization wurden in der Europäischen Union zwischen Juni 2021 und Juni 2022 253 Millionen Kilogramm Kaffee konsumiert. Damit ist die EU erneut weltweit der größte Absatzmarkt, gefolgt von den USA und Brasilien.
Kaffeeumsatz Österreich im Jahr 2022 Pro-Kopf 441,20 EUR
Der Kaffeeumsatz in Österreich beträgt 2022 etwa 4,00 Mrd. EUR (im Jahr 2021: 3,74 Mrd. EUR) und soll bis zum Jahr 2025 ein Marktvolumen von 4,92 Mrd. EUR erreichen. Dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von rd. 7,12 Prozent. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl werden in Österreich etwa 441,20 EUR pro Kopf umgesetzt (2021: 413,94 EUR). Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee wird im Jahr 2022 bei voraussichtlich 6,04 kgliegen. (Quelle: Statista 2022).
Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Österreicher
85,9 Prozent der Österreicher bevorzugen Kaffee. Bei den Heißgetränken folgen Tee (69,8 %), Kakao (45,3 %) und Milch (26,4 %). Der Kaffeekonsum blieb mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 162 Liter Kaffee stabil, ebenso die Kaffeekonsumation von 2 bis 3 Tassen täglich. Leicht verändert haben sich jedoch die Konsumationszeiten. Während im Vorjahr 84 Prozent mit Kaffee in den Tag gestartet sind, waren es heuer 82 Prozent. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich der Nachmittagskaffee, der bereits von 67 Prozent konsumiert wird (2021: 66,7 %). (Quelle: De‘Longhi / marketagent 2022)
Home-Office erhöht Coffee-at-Home Konsum
Bereits 66,5 Prozent aller Österreicher trinken ihren Kaffee zu Hause und nur mehr 23,7 Prozent am Arbeitsplatz. Massive Veränderungen gab es auch in der Gastronomie. Während im Juni 2020 noch 8,2 Prozent am häufigsten ihren Kaffee im Café oder Restaurant konsumiert haben, waren es im Juni 2022 nur mehr 4,3 Prozent. (Quelle: De‘Longhi / marketagent 2022)
Verlagerung der Motive beim Kauf von Kaffeemaschinen
Jahrelang war das Preis-Kriterium beim Kauf einer Kaffeemaschine rückläufig. Für bedienerfreundliche Geräte war man sogar bereit mehr zu investieren. „Bedingt durch die angespannte Wirtschaftslage ist für 61,9 Prozent der Österreicher der Preis wieder zum Top-Kaufmotiv geworden. Die leichte Bedienbarkeit ist allerdings mit rd. 55 Prozent ebenfalls entscheidend. Insbesondere für Frauen mit 57,3 Prozent (Männer 52,6 %)“, so Michael Frank, Managing Director der De‘Longhi-Kenwood GmbH.
Ähnlich stellen sich auch die Gründe für den Kauf einer neuen Kaffeemaschine dar. 65 Prozent der Österreicher kaufen ein neues Gerät, weil die alte Maschine kaputt ist. Doch bereits für 34 Prozent sind technische Neuerungen bzw. ein Systemwechsel für den Kauf einer neuen Kaffeemaschine ausschlaggebend.
Kaffee & Lebensverlängerung
Im Kaffee stecken mehrere gesunde Bestandteile – darunter Antioxidantien, die Krankheiten vorbeugen, entzündungshemmend wirken und als Schutz vor freien Radikalen fungieren. Neben sekundären Pflanzenstoffen sind auch Nährstoffe wie Magnesium, Kalium und Vitamin B3 in Kaffee zu finden. Filterkaffee besitzt laut einer neuesten Studie viele positive Eigenschaften. Er senkt den Cholesterinspiegel, wirkt entzündungshemmend und beugt Herzkrankheiten, Leber- sowie Krebserkrankungen vor. Wer Schmerzmittel einnehmen muss, kann ebenfalls beruhigt zu einer Tasse Filterkaffee greifen, da er die schmerzlindernde Wirkung verstärkt. Ungefilterte Varianten erhöhen hingegen den Cholesterinspiegel. (Quelle: The New England Journal of Medicine: Coffee, Caffeine, and Health, Rob M. van Dam, Ph.D., Frank B. Hu, M.D., Ph.D., and Walter C. Willett, M.D., Dr.P.H, July 2020)
Kaffee & Gesundheit
Eine Tasse Kaffee zum Frühstück, eine gegen das Mittagstief, nachmittags und dann noch zwischendurch. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der University of South Australia im Jahr 2019. Das Forschungsteam unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo und Dr. Christoph Ruckenstuhl vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Uni Graz ergänzte nun dieses Studienergebnis, dass bis zu vier Tassen Kaffee pro Tag die Gesundheit fördern mit einer bemerkenswerten Erkenntnis: Schwarzer Kaffee ist wesentlich gesünder als mit Milch. Das Wissenschaftsteam konnte beweisen, dass schwarzer Kaffee ohne tierische Proteine wie eine Entgiftungskur wirkt. Das Trinken von schwarzem Kaffee regt den Prozess an, der in den Zellen alte, abgestorbene Teile abbaut und neue, gesunde Zellen entstehen lässt. Die Zellen reinigen sich und entgiften. Dieses körpereigene Entgiftungsprogramm schützt vor Parkinson, Diabetes, Alzheimer und Demenz, Krebserkrankungen sowie Herzkrankheiten.
Kaffee & Leistung
Koffein erhöht die Serotonin- und Acetylcholin-Ausschüttung, die das Gehirn stimulieren und helfen können, die Blut-Hirn-Schranke zu stabilisieren.
Dadurch können Gewebeschäden durch freie Radikale, sowie eine Verstopfung der Blutgefäße im Gehirn verhindern werden. Dies verhilft wiederum, die Konzentrations- und Denkleistungsignifikant zu erhöhen. (Quelle: This is Your Brain on Food, Uma Naidoo, MD, 2020)
Kaffee & beste Wirkung
Um zu erfahren, wann Kaffee die beste Wirkung entwickelt, haben Experten die Wechselwirkung von Koffein mit dem Hormon Cortisol untersucht, das hilft, die innere Uhr zu regulieren und für gute Laune zu sorgen. Das Ergebnis: die beste Zeit zum Kaffeetrinken ist zwischen 9:30 bis 11:30 Uhr. Ärzte und Wissenschaftler sind sich einig, dass man Kaffee nicht direkt nach dem Aufwachen trinken sollte. Tatsache ist, dass zu diesem Zeitpunkt viel Cortisol im Blut ist. Trinkt man in diesem Moment zusätzlich ein belebendes Getränk, entwickelt sich mit der Zeit eine Toleranz gegenüber Koffein – und um sich dann wach zu fühlen, muss man immer mehr Kaffee trinken. (AsapScience, Mitchell Moffit und Gregory Brown, 2022).
Verlängerter, Cappuccino und Espresso sind die Favoriten der Österreicher
Der Verlängerte ist mit 38,9 Prozent nach wie vor der Favorit der Österreicher, gefolgt von Cappuccino (34,5 %) und Espresso (25,3 %). Entkoffeinierten Kaffee trinken nur mehr 3,4 Prozent. Auch Latte Macchiato und Filterkaffee verzeichneten Einbußen bei der Beliebtheit. (Quelle: De’Longhi / marketagent 2022)
Kaffee mit Milch ist wieder beliebt – pflanzliche Alternativen dennoch gefragt
Während im Vorjahr 62,1 Prozent der Konsumenten ihren Kaffee mit Milch getrunken haben, waren es heuer 63,2 Prozent. Im Jahr 2021 haben 28,1 Prozent der Österreicher ihren Kaffee ohne Milch oder Pflanzendrinks konsumiert, 2022 nur 26,7 Prozent. Bei den pflanzlichen Alternativen verzeichneten Hafer- und Sojadrinks das größte Wachstum, sind aber in Summe leicht rückläufig (2021: 25 %, 2022: 24,4 %). (Quelle: De’Longhi / marketagent 2022)
Womit die Österreicher ihren Kaffee zubereiten
50,1 Prozent der Österreicher bevorzugen Kaffeevollautomaten, 40,9 Prozent Kapselmaschinen. 27,1 Prozent der Haushalte haben eine Filterkaffeemaschine, gefolgt von Espressokannen (9,9 %), French Press/Kaffeepressen (7,2 %) und Siebträger-/Einspannmaschinen (7,1 %). 1,1 Prozent der Haushalte haben zu Hause keine Möglichkeit Kaffee zuzubereiten. (Quelle: De’Longhi / marketagent 2022 – Mehrfachnennungen möglich).
Kaffeegenuss als Gewohnheit, für Energie und als Pause
Nach wie vor genießen die meisten Österreicher ihren Kaffee, weil er ihnen schmeckt (62,6 %). Gestiegen ist der Anteil der „Gewohnheitskonsumenten“ von 33,4 Prozent im Jahr 2021 auf 36,4 Prozent im Jahr 2022. Erhöht hat sich auch der Anteil jener, die ihren Energielevel mit Kaffee steigern möchten (2021: 29,2 %, 2022: 34,0 %). Immer mehr Österreicher trinken ihren Kaffee, um sich eine Pause zu gönnen (2021: 31,2 %, 2022: 32,1 %). (Quelle: De’Longhi / marketagent 2022 – Mehrfachnennungen möglich).
Vitamine und Mineralstoffe im Kaffee
Über 52 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass im reinen Kaffee (ohne Milch oder Pflanzendrinks) keinerlei Vitamine oder Mineralstoffe enthalten sind. Übrigens mit 58,9 Prozent die Frauen und mit 45,7 Prozent die Männer. 48 Prozent der Österreicher erwägen hingegen Kaffee als möglichen Vitamin- bzw. Mineralstoffspender. Fakt ist, dass fünf Prozent der Rohkaffes aus Mineralstoffen besteht. Der größte Teil davon geht auch ins Getränk über. Allen voran Kalium, gefolgt von Kalzium, Magnesium und Phosphor. Schließlich enthält Kaffee auch stickstoffhaltige Stoffe – die sogenannten Alkaloide. Zu diesen gehört auch das Koffein, das im Wesentlichen für die anregende Wirkung von Kaffee verantwortlich ist.